Ankündigung zum 1. Gespräch
text barbara klampfl
2 Fragen
5 Minuten
das Risiko eingehen sich zu öffnen
das sind die Vorgaben
Will ich das?
Darf ich das?
Kann ich das?
pause
Wem trete ich auf die Füße?
Wer will nicht daran erinnert werden?
Welche Konsequenzen habe ich zu erwarten?
Was bin ich bereit zu geben?
EINS
Ich höre nichts.
Ich kann mich selbst nicht hören
Dein Recht ist es, mir nicht zu zuhören.
Weil es Dich triggert?
Weil es Dir unangenehm ist?
Weil es den Kern trifft?
Aber ich?
Ich sage es und kann es selbst nicht hören.
Weil es mich triggert?
Weil es mir unangenehm ist?
Weil es mein Herz trifft?
Doch warum sage ich es, wenn ich es selbst nicht hören will?
SCHREIE
Sie halten die Qualen nicht mehr aus
Sie werden immer lauter
Sie haben schon vor langer Zeit zu Schreien begonnen
Mein Körper
Meine Seele
Mein Herz
Die Achillessehe schmerzt mit jedem Schritt.
Der Schutzpanzer wird immer schwerer.
Die Distanz zu meinem Herzen wird immer größer.
ICH MUSS MIR ZUHÖREN
ICH MUSS MICH HÖREN
Wenn ich mich bewegen will
Wenn ich leben will
Wenn ich lieben will
ZWEI
Es verschlägt mir die Sprache
Angst
große Angst
Die Angst hält mich in Gefangenschaft.
Es ist dunkel
Ich finde mich nicht zurecht
Ich mache weiter wie bisher
doch die Schreie reißen Löcher in die Mauer
Licht dringt ein
die Schatten werden sichtbar
Sehe ich, was die Angst ist?
Ist es die Ablehnung?
Die Ausgrenzung?
die Vernichtung?
Höre ich, wer die Angst ist?
Du?
Die im Außen?
Ich?
Ein Weißer Elefant?
Nicht greifbar
Nicht fassbar
Und doch da.
mich befreien
gegen die Angst kämpfen
es wird noch lauter
alle schreien
Stille
Es herrscht absolute Stille
Ich brauche Mut, um die Stille auszuhalten
da ist was so leise, dass ich es fast nicht höre
Ich brauche Stille, um zu hören.
Es keimt,
es wächst, ganz vorsichtig.
Ich finde langsam meinen Ausdruck.
Kunst ist meine Sprache, jetzt kann ich es sagen.
Mein Herz ist offen, ich liebe und vertraue.
Die Vision meiner Seele findet ihren Weg.
Ich lege die Waffen nieder.
Ich komme in Frieden
Ich höre mich!